Ta Som
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Ta Som

 

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Ta Som


Die Khmer-Aussprache des "o" in "Ta Som" ähnelt einem Diphtong aus einem "a" und einem "o". "Ta Som" klingt ein bisschen mehr wie "Ta Saum" als wie "Ta Sorm", aber nicht wie "Ta Somm", obwohl jeder Fahrer oder Führer Sie verstehen wird, wenn Sie es so aussprechen wie fast jeder andere Tourist. Andere gebräuchliche Schreibweisen statt "Ta Som" sind "Ta Sohm" oder "Ta Saum".

Es gab eine Stele in Preah Khan, die Ta Som wahrscheinlich erwähnt, dadurch ist der originale Sanskrit-Name des Tempels bekannt: Gaurashrigajaratna, "Glückverheißender-Heiliger-Elefanten-Edelstein". Ein "shrigaja" ist ein weißer Elefant, der für das Königtum vorbehalten ist. Die Inschrift berichtet, der Tempel sei die Heimstatt von 24 Gottheiten gewesen.

Ta Som befindet sich in der Nordost-Ecke der Rundstraße „Grand Circuit“, 2 km östlich von Neak Pean und 2,5 km nördlich des Ost-Mebon. Der Tempel lag etwas nördlich der Ost-West-Achse von Preah Khan und des "Preah Khan Baray", am Fuße des Damms dieses Reservoirs.

Ta Som ist ein mittelgroßer Kloster-Komplex, kleiner als die ähnlichen Tempel im Bayon-Stil Banteay Kdei, Ta Prohm und Preah Khan. Es ist ein typischer Bau aus dieser Ära des eifrigsten Tempelbauers der Khmergeschichte, Jayavarmans VII. (1181- ca. 1218).

Ta Som ist eines der Monumente mit Gesichter-Türmen, aber die kolossalen Gesichter sind hier von geringeren Dimensionen als in Angkor Thom. Ta Soms Buddha-Gesichter sind an den Gopurams an den zwei Eingängen von Osten und Westen. Sie markieren die äußere (dritte) Einfriedung, die 240 m mal 200 m misst. Diese äußere Umfassungsmauer könnte eine spätere Ergänzung aus der Regierungszeit Indravarmans II. in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts sein. 

Der östliche Gesichter-Turm ist eines der meistfotografierten Khmer-Monumente. Für den heutigen Besucher, der vom Parkplatz startet, liegt er an der Rückseite des Komplexes. Der Turm ist bekrönt von einem hervorragenden Beispiel von Angkors Steine-brechenden Bäumen, ein recht dramatischer Anblick. Die Würgefeige steht nicht aufrecht, aber sie starb bereits in den 1970er Jahren ab, das bedeutet, dass sie nicht weiter wächst und dass sie wegen der einsetzenden Vermoderung in nicht all zu ferner Zukunft umstürzen wird. Also beeilen Sie sich, um den spektakulären Baum noch aufrecht auf dem Monument zu sehen.

Die zweite Einfriedung ist umgeben von einem Wassergraben. Wiederum sind an beiden Toren, von Osten und Westen, Gopuram-Türme die Tor-Durchgänge.

Ta Soms Kerntempel hat Laterit-Gallerien, die um den Tempelhof herum laufen (innere Einfriedung), dort befinden sich ein kreuzförmiges Prasat-Heiligtum und zwei Bibliotheken, errichtet aus Sandstein. Es wirkt wie eine Miniatur-Version von Ta Prohm oder eine Kopie von dessen nördlichen und südlichen Seitentempeln. Die erste (innere) Einfriedung ist 30 m lang und 20 m breit.

Viele Reliefs sind in einem guten Zustand. Sie sind von einer besseren Handwerkskunst als die als an anderen zeitgenössischen Tempeln. Paneele im Bayon-Stil sind sonst hastiger gearbeitet als die von Ta Som. Die Bildnisse von Devatas (Apsaras) zeigen eine ungewöhnliche Individualität im Vergleich zu anderen Skulpturen im Bayon-Stil. Ein ehemaliger Giebel, der nun am Boden südlich vor dem Kerntempel aufgestellt ist, trägt ein großes und schönes Relief des Bodhisattvas Lokeshvara. Der nördliche Giebel des Nord-Gopurams, von ähnlicher Größe, wurde in jüngerer Vergangenheit vom WMF und der APSARA Behörde rekonstruiert. Der südliche Giebel des Nord-Gopurams (innerhalb des inneren Hofs) zeigt einen kleineren Lokeshvara, zu seinen Füßen vier betende Figuren auf einer Lotusblüte. Im südwestlichen Teil des Hofs können Sie weitere Beispiele von exzellenten Reliefs am Boden sehen sowie einen Pfeiler mit einem Zapfen auf der Spitze. Die Symbolik ist nicht bekannt. Ähnlich Stelen wurden in zeitgenössischen Tempeln gefunden, z.B. zwei in Prah Khan und eine an Banteay Prei.

Ernst Ando Sundermann


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