Thommanon
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Thommanon

 

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Thommanon

Der moderne Name "Thommanon" leitet sich erstens von "Dhamma" her, womit die buddhistische Lehre gemeint ist, und zweitens von "nanda", was "höchste Weisheit" bedeutet. "Thommanon" wird auf der ersten und auf der letzten Silbe betont.

Der Tempel liegt unmittelbar nördlich neben der Straße des Kleinen Rundwegs, der vom Königspalast in Angkor Thom nach Osten führt. Thommanon liegt außerhalb von Angkor Thom, nahe dem Westufer des Siem Reap Flusses. Der Tempel wurde im frühen zwölften Jahrhundert in der frühen Phase des Stils von Angkor Wat errichtet.

Thommanon bedeckt nur ein kleines Areal und ist ein Flachtempel (ohne obere Ebenen mit Räumen). Er hat nur einen einzigen Prasat, über kreuzförmigem Grundriss errichtet. Der Kerntempel, der aus diesem Prasat-Turm und einer vorgelagerten Mandapa-Halle besteht, verbunden durch einen kleinen Antarala-Durchgang, ist ein Sandsteinbau von beachtlicher Größe und in elegantem klassischen Khmer-Design, und er ist gut erhalten. Gopuram-Tore im Osten und Westen und ein Bibliotheksgebäude in der Südostecke sind ebenfalls in einem guten Zustand, nachdem der Komplex in den 1960er Jahren von französischen Archäologen restauriert wurde, sie ergänzten die eingestürzten Teile des Daches duch Beton-Decken. 

An den Außenmauern sind die stark stilisierten Devata-Halbgöttinnen (oft Apsaras genannt) von hervorragender Qualität. Die Devata-Skulpturen tragen Blumenkronen, Halsketten, Armreifen, Gürtel und Fußreifen. Sie sind bekannt für ihre komplexen Mudras, insbesondere jene, bei denen die Hände Blumen pflücken und mit Ring- und Mittelfinger gegen den Daumen berühren. Die Devatas am Thommanon zeigen zwei völlig verschiedene Stile von Sampot-Röcken, außer denen im Stil von Angkor Wat auch jene aus viel früheren Perioden.

Erhöhte Giebel sind ebenfalls mit Reliefs geschmückt. Im Inneren von Mandapa und Antarala gibt es gut erhaltene Türstürze, die aber nicht einfach zu studieren sind, da sie sich im Dunkeln befinden. Mit einer Taschenlampe können Sie Vishnu auf dem Vogelmenschen Garuda erkennen und Indra auf dem Elefanten Airavata. Andere interessante Paneele zeigen den Tod des Affenkönigs Valin, ein Thema aus der Ramayana-Legende, den Dämonenkönig Ravana, wie er den Berg Kailash erschüttert, um die Meditation Schiwas und seiner Anhänger zu stören, auch Krischna den Berg Govardhana hebend, um seine Gefolgsleute vor Indras Gewitter zu schützen. Das westliche Gopuram hat an seiner Südseite ein Relief vom meditierenden Schiwa (als Mahayogi) und an der Nordseite das Kirnen des Milchozeans sowie Vishnu auf Garuda, gegen einen Ashura-Dämonen kämpfend.

Thommanon wird oft als ein Ensemble mit dem benachbarten Chau Say Tevoda angesehen, das gerade gegenüber an der anderen Seite der Straße des Small Circuit liegt. Denn beide Tempel wurden unter Suryavarman II. errichtet und sind sich im Stil sehr ähnlich.


Ernst Ando Sundermann


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